Drei Jahrzehnte nach seiner Gründung 1992 in Tokio stellt das seit vielen Jahren in Stuttgart ansässige Lotus Quartett heute in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Phänomen dar: Als eines der wenigen auf allen Positionen weiblich besetzten Ensembles der internationalen Quartettszene spielt es schon besonders lange in weitgehend konstanter Besetzung. Die charakteristische Synthese kultureller Einflüsse aus Japan und Deutschland vertieft sich seit 2022 durch den Neuzugang der als Erste Konzertmeisterin beim Philharmonischen Orchester Freiburg wirkenden Geigerin Swantje Tauscher (Zweite Violine).
Besondere Aufmerksamkeit erregten die Aufnahmen ausgewählter Werke von Mozart sowie japanischer Komponisten der Gegenwart (1997 bzw. 2000 bei Teldec) und eine Produktion mit wenig bekannten Quartetten von Johann Baptist Vanhal (2014 bei cpo). Bereits 1993 errangen die Musikerinnen den dritten Preis beim Kammermusikwettbewerb in Osaka. Ein Stipendium ermöglichte ihnen die Teilnahme an Meisterkursen des Amadeus und des Melos Quartetts. Von 1995 an studierten sie beim Melos Quartett in Stuttgart. Rasch stellten sich wichtige Wettbewerbserfolge ein.
Innerhalb kurzer Zeit etablierte sich das Lotus Quartett als Gast der bedeutenden Kammermusikreihen und führenden Festivals. Seit 1998 gastierte es jedes Jahr in Darmstadt, wo es einen kompletten Beethoven-Zyklus präsentierte. Serien mit Werken von Mozart, Schubert, Schumann und Brahms schlossen sich an. 2017 hat das Lotus Quartett einen Beethoven-Zyklus in Japan gespielt, 2018 folgten Aufführungen der späten Quartette Beethovens in mehreren japanischen Städten. Die Tournee zum 30-jährigen Bestehen des Ensembles im Februar 2023 wird in der Darbietung der sechs Quartette von Felix Mendelssohn gipfeln.
Besetzung:
Sachiko Kobayashi, Violine
Swantje Tauscher, Violine
Tomoko Yamasaki, Viola
Chihiro Saito, Violoncello
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