Man wusste nicht, was man mehr bewundern sollte: Die blitzsaubere Intonation, die Geschmeidigkeit des Chorgesangs oder die rhythmischen Effekte, die ein Sänger mit gekonnter Mouthpercussion derart virtuos unter die Chorlinien legte, dass man meinte, im Hintergrund ein Drumset mitlaufen zu hören. (...) Auch ohne stützende Instrumente wurde die Intonation gehalten, und die oft diffizilen Akkordstrukturen der jazzigen Songs erklangen sauber austariert.
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(...) immer wieder verblüffend gelang der stattlichen Sängerschar, was schon für eine Handvoll Musiker oft eine große Herausforderung darstellt, aber eben die Jazz-Musik ausmacht: exakte Breaks, schnelle Modulationen, gewagte Intervalle und Dissonanzen, improvisatorische Elemente. Es geht dem Ensemble nicht (nur) darum, die Stücke zu singen, die Sänger werden vielmehr immer wieder zu Stimm-Instrumentalisten, verstehen und vermitteln die Werke umfassend.
(...) Eine bewusstseinsweiternde, aber dennoch völlig legale "Infusion" also, die dazu noch Euphorie erzeugte, wie der frenetische Schlussapplaus deutlich zeigte.
Am Ende erhob in der proppenvollen Kirche ein fast nicht enden wollender Beifallssturm. Das Eröffnungskonzert der 31. Auflage der "Musikwochen Weserbergland" geriet zu einer wahren Jazz-Sternstunde. Auch Christiane Klein, Kreiskantorin im Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder, (...) stellte fest: "Das ist schon die Weltliga der Jazzchor-Szene, die müssen sich vor den Schweden und New Yorkern nicht verstecken."
"Infusion": Das neue Programm des Jazzchors Freiburg in Lörrach.
Manches hat, wie die ersten Nummern, einen eher lyrischen Duktus, gepaart mit harmonischen und polyphonen Finessen, Akkordüberlagerungen, -reibungen und Schwebeklängen, die den Interpreten vor allem eines abverlangen: Deutlichkeit – in Intonation und Artikulation. Bertrand Gröger und seine rund 30 Sängerinnen und Sänger haben sich die Arrangements zum kleinen Tourneeauftakt exzellent einverleibt. (...)
Der Auftritt des Jazzchors Freiburg ist eine Lehrstunde. Bertrand Gröger und seine über 30 Sängerinnen und Sänger agieren auf einem Level, der das Prädikat Referenzklasse verdient. Das hat nicht zuletzt etwas mit den ebenso anspruch- wie wirkungsvollen Arrangements zu tun, zum Beispiel vom Chorleiter oder dem Komponisten Roger Treece. Eine große Stärke des Ensembles ist seine Kunst, schwebende Harmonien und feine harmonische Durchgänge in den Raum zu stellen: Da flackert nichts, da tremoliert nichts, da schwellen Akkorde traumwandlerisch sicher an und ab. Der Jazzchor Freiburg mag mit über 30 Kehlen singen – aber nur mit einer Stimme.
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(…) Denn die klaren Stimmen und der warme Sommerabend, das leise Zwitschern einiger Vögel in den tiefhängenden Ästen der Magnolie und die ehrwürdigen Mauern des Klosters, die dem ganzen einen Rahmen geben – es ist schon etwas ganz Besonderes, so ein Konzert im Kreuzganggarten. Genau wie die Sänger des weitgereisten Jazzchors, die mit offensichtlicher Lust am Gesang und angeleitet von einem mitreißenden Dirigenten „A cappella“ Höhrenswertes auf die Bühne bringen.
(…) Das Publikum fordert teilweise stehend und mit anhaltendem Applaus eine zweite Zugabe. Die liefern die Sänger mit „Der Mond ist aufgegangen“ und hinterlassen das schöne Gefühl eines musikalischen Erlebnisses, das weit länger anhält, als der Nachhauseweg ist.
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Launig, stimmungsvoll, swingend, soulend, plus viel Gefühl in den Balladen: Der Jazzchor Freiburg unter Bertrand Gröger verband das am Sonntagabend in der Reithalle mit einem Chorklang, der schlichtweg faszinierte. Nicht zu vergessen die sehr guten bis großartigen Solisten aus den Reihen des Chors. (...) die Scatsilben sprudeln, quirlen, schäumen. Swingfreude, gepaart mit kaum zu fassender Exaktheit.
Der Jazzchor Freiburg rockt mit seinem Programm "Schwing!" den ausverkauften Sendesaal
(...) Die verschiedenen Chorsolisten überzeugten ausnahmslos mit Stimmstärke und ausgeprägtem Jazztimbre. Klangvoll tiefsinnige A-Cappella-Balladen voller Melancholie wechselten mit pulstreibenden Swing-Standards und präzise artikulierten Scats.
Die so erzielte rhythmische Präzision und Akuratesse ist praktisch nicht mehr steigerbar und bewirkte eine scheinbare Leichtigeit im Gesang, die in Wahrheit sicherlich so einfach gar nicht ist. Nie nachlassende Konzentration war gefragt, nicht zuletzt auch hinsichtlich oft hoher Textdichte, glasklarer Artikulation sowie Chor umfassend homogener Klangfarben bei gesungenen Vokalisen oder bei gezogenen Tönen, die bis zu extremen Glissandi reichten.