Hideyo Harada, Klavier mit Rezitation
Das ist mein Gesang, der sein musste

Ein Programm zu Antanas Škėma mit Corinna Harfouch (Rezitation) und Hideyo Harada (Klavier)

Wort-Musik-Collage mit Auszügen aus dem Roman „Das weiße Leintuch“ von Antanas Škėma sowie Werken von Bach, Mozart, Chopin, Schumann, Brahms, Debussy, Čiurlionis, Bartók und Strawinsky

 

Antanas Škėma ist einer der größten Schriftsteller Litauens. Wegen seiner existenziellen Sujets wird er zuweilen auch „litauischer Camus“ genannt. Sein Leben wurde von den Katastrophen des zwanzigsten Jahrhunderts zerfurcht. Geboren 1910 im heutigen Polen, aufgewachsen in Russland, gehörte er zur Generation, die das unabhängig gewordene Litauen zwischen den Weltkriegen aufbauen wollten. Nach seiner Beteiligung am Aufstand gegen die sowjetische Besatzung musste Škėma nach Deutschland fliehen, wo er zunächst interniert wurde, dann aber nach Amerika emigrieren konnte. Da er als Exilant im sowjetischen Litauen nicht gedruckt werden durfte, fanden seine Werke erst mit der Perestroika in den späten 1980er Jahren ihren Weg nach Litauen und wurden seitdem auch in seinem Heimatland wiederentdeckt.

 

Corinna Harfouch und Hideyo Harada waren von Škėmas Roman „Das weiße Leintuch“, der als litauischer Jahrhundertroman bezeichnet wird, zutiefst beeindruckt. Das Werk, das eigene Erlebnisse des Autors aufgreift und literarisch verarbeitet, entstand in den Jahren 1952 bis 1954 in New York und wurde zuletzt 2017 vom Berliner Guggolz-Verlag in deutscher Übersetzung neu auf den Markt gebracht. Begeistert zeigte sich auch die Literaturkritik von diesem Buch. So konstatierte der Saarländische Rundfunk: „Wie brüchig ein Emigrantenleben ist, zeigt dieser großartige Roman. (…) ›Das weiße Leintuch‹ ist nicht nur für Litauen relevant. Dieser Roman hat Weltrang.“ Und in der FAZ war zu lesen: „Ebenso großartig wie erschütternd. Der Sog dieser Lektüre ist stark.“ Škėmas intensive Verbindung zur Musik wird mit Werken von Bach, Mozart, Chopin, Schumann, Brahms, Debussy, Čiurlionis, Bartók und Strawinsky dokumentiert, mit denen Hideyo Harada die von Corinna Harfouch vorgetragenen literarischen Teile wirkungsvoll vervollständigt.



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