Hille Perl & Friends

Die Gamben waren in der Renaissance ganz eindeutig die populärste Musikinstrumenten-Familie, denn sie waren durch ihre begrenzte Lautstärke prädestiniert zum Musizieren in kleineren Räumen, also auch für Musik im häuslichen Kreis.  Auch ihr Klang, der Ähnlichkeit mit der menschlichen Stimme hat, trug sicher dazu bei, dass eine fast unüberblickbare Fülle an Kompositionen entstand, vor allem in England, aber natürlich auch in vielen anderen europäischen Ländern.

 

Aber weil der Mensch nie zufrieden ist mit etwas Erreichtem, suchten unsere Vorfahren nach einer Steigerung, denn noch schöner als eine Gambe sind zwei Gamben. Genau zu diesem Schluss ist Hille Perl auch gekommen, vor allem, weil ihre Tochter Marthe inzwischen selbst eine hervorragende Gambistin ist. Mit ihr spielt sie Duo-Konzerte auf der ganzen Welt, und 2014 haben die beiden ihre erste CD "Elements" vorgelegt.

 

Noch zwei andere Ensembles sind seit Jahren fester Bestandteil von Hille Perls Arbeit, das Duo mit Lee Santana, ebenfalls mehrfach auf CD dokumentiert, und beide, sowohl Marthe Perl wie Lee Santana waren dabei, als Hille mit "Born to be mild" (2015) endgültig in der Gegenwart und bei der E-Gambe landete.

 

Zu dritt zu musizieren, macht offenbar allen Spaß, und so gibt es mehrere Kombinationen. "Los Otros", mit seiner lustigen Gründungsgeschichte, besteht aus Hille Perl, Lee Santana und Steve Player, dann sind die Musiker auch zu dritt in dem Ensemble "The Age of Passion", bei dem sich zu Hille Perl und Lee Santana die Geigerin Petra Müllejans gesellt. Zwei wunderbare CDs mit den "Pariser Quartetten" von Telemann haben diese drei zusammen mit dem Cellisten Juris Teichmanis, dem Flötisten Karl Kaiser und dem Cembalisten Michael Behringer eingespielt. Michael Behringer spielt auch bei den "Rosenkranz Sonaten" von Biber mit, für die Daniel Sepec ins Ensemble kommt. Noch flexibler ist die Besetzung bei "Sirius Viols", diese sei einfach so groß, wie man sie braucht! Die CDs zeigen, wie variabel das zu verstehen ist, denn neben Lautenmusik von Dowland (mit Dorothee Mields) gibt es eine Aufnahme mit weihnachtlicher Musik und mit "Sinfonie de viole" Musik des italienischen 17. Jahrhunderts. Daneben befasst sich das Ensemble auch mit zeitgenössischen Kompositionen, dokumentiert auf der CD "SiXXes".

 

Aktuelle Programme gibt es außerdem mit Mahan Esfahani (Cembalo) und Michala Petri (Blockflöte), Christine Schornsheim (Cembalo) und Michael Freimuth (Laute) oder Murat Coşkun (Percussion).

 

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