Jedes Lied vermittelt die speziellen Eigenarten der Komposition: ein langer, ruhiger Atem, natürliche Schlichtheit, eine gewisse herbe Wehmut.
(...) Das Publikum ist nicht mehr auf den Sitzen zu halten, bedankt sich mit langem Applaus im Stehen und bekommt als Zugabe „The Twelve Days of Christmas“ .
Das vor 25 Jahren in Leipzig gegründete Ensemble Calmus beherrscht die Kunst des unbegleiteten Gesanges in Vollendung. Singen ohne Netz und doppelten Boden, ohne den Halt von begleitenden Harmonien, einzig getragen von der eigenen Sicherheit sowie der Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen, die sich wiederum jeweils ganz aufeinander verlassen müssen. Vorbildlich in puncto Intonation, Artikulation, Präzision und Harmonie präsentierten sich Calmus auf Schloss Leitheim in bestechender, meisterlich reiner Form.
Die fünf Sänger setzten feinste Nuancen ein, sangen mit schönster Anmut, erzeugten einen wahrhaften Sternenklang, getreu der alten Vorstellung, dass die Planeten in ihren Bahnen je höchst eigene Töne erzeugen.
(...) Im Ausdruck ruhig, diszipliniert, mit delikaten Modulationen, raumbezogen, elegant in der Präsentation – das war schon Sonderklasse.
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Das Calmus Ensemble aus Leipzig gestaltete das Abschlusskonzert der Festwoche klassischer Musik in Oppenau so schön und gehaltvoll, dass die Musik vom ersten Klang an in ungewöhnlich existentieller Weise ansprach und berührte. Thomas Strauß, der Leiter der Festwoche, hat dem Publikum mit diesem Engagement ein großes Geschenk gemacht.
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Was den Mythos Calmus von jeher ausmacht, ist die fast schon überirdische Homogenität von fünf Stimmen quer durch das vokale Register-Spektrum, ein mit Worten kaum zu beschreibendes Klangerlebnis, das wie in zartweiches Holz geschnitzt oder in Marmor geschliffen erscheint, je nach musikalischem Gestus, aber stets perfekt. (...)
Es war beglückend zu erleben, dass die Neuen im Ensemble nicht nur den Schriftzug, sondern auch dieses klangästhetische Ideal auf ihre Fahnen geschrieben haben auf ihrem sicherlich mit neuen Ideen gewürzten künstlerischen Weg, da gab es nichts als pure klangliche Sinnlichkeit und fast gespenstisch schöne sangliche Kongruenz bis in hauchfeine Nuancen zu bestaunen.
Wie eine stille Gedenkminute fügte sich da Gordon Kampes Madrigal „Je deviens fou” ein, die das exquisite Calmus Ensemble subtil, ja körperlos in den Raum stellte. Die leise Sensation.
Eine Choralcollage aus mehreren Kantaten (...) verdeutlicht hohe Virtuosität, feinsinnigen Ensembleklang und die leidenschaftliche Musizierfreude, für die Calmus im In- und Ausland bekannt ist.
(...) hier wurde die enorme Bandbreite an Ausdrucksqualitäten dieses Ensembles deutlich. Die Stücke kamen, mal prononciert, mit frischer Verve vorgetragen und mit einer Handtrommel unterstützt, mal voll tönend weich und mit sensibel austarierter Dynamik, mal changierend zwischen geheimnisvoll und frohlockend daher (...)
Mit Bravour demonstrierte das neue Quintett, was die Vorgänger bereits ausgezeichnet hatte: eine außergewöhnliche Transparenz und Leichtigkeit und vor allem die Kunst der leisen Töne. Es grenzte fast an Magie, wie alle Ensemble-Mitglieder selbst höchste Tonlagen in zartestem Pianissimo ausklingen ließen.
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Das Calmus Ensemble (...) besticht wie gewohnt durch lichte Transparenz, präzise Diktion und einen harmonischen Klang. Dynamische Schattierungen werden geschmackvoll als Stilmittel eingesetzt, stets unter dem Diktum eines angenehm linearen, jedoch nie sterilen Klangs.
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Über die CD »Bach for five«
Man hört und genießt. (...) Doch man schweigt ergriffen und beschränkt sich auf eine schlichte Gleichung: Präsenz = Referenz – derart tiefgründig und intensiv hat man BWV 227 (zumal ohne Instrumente!) noch nicht gehört, ja erlebt.
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